ZANDERLAND - Deutsch - Eisangeln

 

Tampere Region - Finland

See Velaattajärvi

Video Mallasvesi
 
Die größten Fische beißen am Balance-Jig
 
 
Im Winter geht man mit der Eisangel auf Barschjagd. Die großen Exemplare fängt man mit Vertikalblinkern und Mormyschkas. Balance-Jig-Eisangeln eignen sich am besten, um die allergrößten Fische zu fangen.
 
 

See Rautavesi
 
Jouko Rontu aus Tampere kann schon auf eine 40-jährige Erfahrung als Balance-Jig-Angler auf Barsche zurückblicken. Im Februar 2005 biss in Kukkia an seiner selbstgefertigten Balance-Jig ein großer Barsch mit einem Gewicht von 2,475 kg – das war der neue finnische Rutenangelrekord des 21. Jahrhunderts. Jouko berichtet, dass in diesem Winter beim Eisangeln viele große Fische gefangen wurden. Die größten zehn Barsche eines einzigen Angelausfluges hatten zusammen bereits ein Gewicht von 11 kg. Ein zweiter Barsch, ein Riesenexemplar mit einem Gewicht von 1,9 kg, biss drei Tage später im gleichen Gebiet am Balance-Jig.

Durch die warmen Sommer konnte sich der große Barsch seit der Jahrtausendwende gut in den Seen vermehren. Jouko erzählt, dass man die Beutefang-Angriffe der Möwen auf die Barschschwärme, die in den 1980er Jahren vielerorts vollkommen verschwunden waren, im Herbst schon wieder relativ häufig beobachten kann.
 
 

 
 
Die dicke Schnur der ausbalancierten Balance-Jig-Eisangel
 
Bei der ausbalancierten Balance-Jig-Eisangel wird die Angelschnur auf Metalldrahtgabeln aufgewickelt. Bei den von Jouko gefertigten, leichten ausbalancierten Balance-Jig-Eisangeln besteht der Rumpf aus Apache- oder Balsaholz, mit dem sich der Balance-Jig einfach im Wasser einpendeln und dirigieren lässt. Die Angelschnur besteht aus Monofil und ist mindestens 0,26 mm stark.

Jouko beginnt damit, den Balance-Jig mit 6-7 Schwingbewegungen circa 4 m über dem Grund einzupendeln. Die Angelrute wird dabei die ganze Zeit auf und ab bewegt, die Stärke der Bewegungen und die Spanne wechseln dabei ständig. Man kann die Eisangel auch etwas zupfen, um sie leicht zum Zittern zu bringen. Die gesamte Wasserschicht wird bis zum Grund durchfischt, und zwischendurch wird der Grund aufgewirbelt. Dann wird der Balance-Jig wieder angehoben. Manchmal beißen die großen Barsche sogar direkt unter dem Eis. In der Regel beißt der Barsch jedoch in einem Bereich, der einige Meter über dem Grund liegt.
 
 
 
 
Da der große Barsch oft nicht sofort beißt, braucht man beim Eislochangeln etwas Geduld, die sich jedoch durchaus lohnt. Wenn man den ersten Fisch aus dem Wasser geholt hat, lässt man den Balance-Jig wieder auf die gleiche Höhe ins Wasser hinab. Der große Barsch muss gleich beim ersten Biss am Haken hängenbleiben, denn wenn der Barsch entkommen kann oder sich stark am Kiefer verletzt, wird es um das Eisloch herum sofort still, und man wird dort einige Zeit keinen Fang mehr machen.
 
 
Wenn der große Barsch anbeißt, beißt er kräftig auf den Balance-Jig.
 
 
Im Februar geht’s los
 
Große Barsche kann man den ganzen Winter lang fangen. Auf dem noch jungen Eis zum Winterbeginn kann man oft einen guten Fang machen. Ab der Wintermitte ist es oft ruhiger, bis im Februar die beste Balance-Jig-Saison beginnt. Der aktuelle Rekordbarsch wurde am 14. Februar gefangen.

Im Februar ist es noch nicht so lange hell, und der große Barsch beißt bei Tageslicht. Die Vormittagsstunden sind die beste Zeit, aber auch am Nachmittag kann es noch gute Beißzeiten geben. Je näher das Frühjahr heranrückt, desto stärker konzentriert sich die Beißzeit auf den Sonnenauf- und -untergang.

In einigen Seen findet man die großen Barsche manchmal auch im sehr flachen Wasser mit Schilfbewuchs. Jouko sagt, dass er jedoch beim Angeln das offene Gewässer bevorzugt. Große Gewässer, die oberen Teile ihrer Hänge sowie die Untiefen weitläufiger Gewässer sind die Stellen, die er auf seinen Eisangelausflügen im Frühjahr aufsucht. Seine bevorzugten Eisangelplätze in der Region Tampere sind Kukkia, Pälkänevesi und Vehkajärvi.
 
 
Im Februar und März, wenn das Eis noch vom Schnee bedeckt ist, erzielt man mit der ausbalancierten Balance-Jig-Eisangel den größten Fang. See Näsijärvi.
 
Hinweise für die Suche nach Barschen
 
- Große Barsche gibt es nicht überall, wählen Sie deshalb einen See, in dem sie mit großer Sicherheit vorkommen.
- Von Februar bis Mitte März kann man beim Angeln mit der ausbalancierten Balance-Jig-Eisangel einen guten Fang machen, aber je näher das Frühjahr rückt, desto mehr Erfolg hat man in der Regel mit Mormyschkas, deren Haken man mit einem zusätzlichen Gewicht beschwert.
- Stellen, die sich lohnen, sind die Ränder von Riffen auf dem offenem Gewässer sowie flache Stellen, die in 5-8 Metern Tiefe in der Mitte von tieferen Wasserschichten liegen.
- Auch Spalten, offene Stellen und schneefreie schwarze Bereiche inmitten des ansonsten schneebedeckten Eises sind Stellen, an denen es sich lohnen kann, auf Fischfang zu gehen.
- Wenn Sie einmal eine gute Stelle für große Barsche gefunden haben, lohnt es sich, in den nächsten Wochen am gleichen Ort zu angeln.