ZANDERLAND - Deutsch - Fischarten - Zander

 

Tampere Region - Finland

See Pyhäjärvi

 

Heiße Sommer – ein Traum für jeden Zanderangler

 
Videos: Toisvesi Pyhäjärvi Ruovesi Rautavesi Kyrösjärvi
 
 
 
 
In den seichtesten Zanderseen der Region Tampere beginnt die Saison für das Jigangeln Anfang Juni, in tieferen Gewässern wird sie Ende Juni eröffnet. Dann hat der Zander abgelaicht, ist hungrig und begibt sich begierig auf Nahrungssuche. Ein Gummiköder beweist seine Fängigkeit in der Nähe der Laichuferzonen, in Sundgewässern und Untiefen mitten auf dem See. Beim Jigangeln gelten folgende Faustregeln: Gute Angelplätze führen in der Regel ein paar Meter Wasser und weiße und gelbe Twister sollten in der Grundausstattung jedes Anglers nicht fehlen.

Im Frühsommer stellt man dem Zander an Sunden mit starker Strömung nach, indem man nachmittags vom treibenden Boot aus versucht, ihn mit Pilkern, Vertikal-Jigs und finnischen „holkki“-Ködern (schwere Pilker) in Bodennähe an den Haken zu bekommen. Gute Fangplätze sind auch Tiefwasserlöcher oberhalb und unterhalb starker Sundströmungen, die man z. B. in den Fließgewässern der Seen Ruovesi, Kulo-Rautavesi und Pyhäjärvi findet. Im Spätsommer und im frühen Herbst zahlt sich das Pilken in etwas tieferem Wasser von 5-10 Metern aus. An Strömungen kann man beim Angeln auf Zander und Barsch sein Glück auch mit lebenden Ködern versuchen.
 
 
 
 
Die beste Saison für Schleppangeln ist von Ende Juni bis August
 
Als wichtigste Angelmethode auf Zander kommt in der Region Tampere das Schleppangeln zum Einsatz. Dabei wird der Köder bei gemächlicher Geschwindigkeit hinter einem fahrenden Boot (motor- oder muskelbetrieben) hergezogen. In der Frühsaison beißt der Zander auf Wobbler in flachem Wasser. Bis Juli sind seichte Buchtgewässer und Untiefen, wohin sich der Zander gerne zum Laichen zurückzieht, viel versprechende Fischgründe.

Im Juli geht der Zander allmählich wieder in offene Gewässer, wo Kanten felsiger Untiefen, Randzonen tiefer Gewässer und Wasseroberflächen über größeren Vertiefungen dem Petrijünger beutereiches Angeln versprechen, insbesondere, wenn das Wetter heiß ist. Im Hochsommer ist der Zander abends zwischen 20-01 Uhr in größter Bisslaune, häufig aber erst in der Nacht zwischen 1-3 Uhr. An manchen Tagen sind kapitale Exemplare beim Sonnenaufgang gegen 3-5 Uhr am aktivsten.

Am frühen Abend sind schwere Pilker und Tauchparavane sehr fängig. Je später der Abend, desto weiter oben an der Wasseroberfläche zeigen die Fische Bisslaune.
 
 

See Ruovesi

 
Beim Zander beträgt die gängige Fangtiefe den ganzen Sommer hindurch 2-6 Meter. Ein kapitaler Zander beißt häufig auch in größeren Tiefen an, wo sinkende Wobbler und „ruuttilitka“, ein traditionelles finnisches Tiefenschleppsystem, recht wirkungsvolle Köder für Zander sind. Ein Litka besteht aus einer Hauptschnur, an der 3-6 schwere Pilker in Abständen von 3-5 Metern mit Vorfächern befestigt sind.

Das Wunschwetter eines Zanderanglers sind heiße sonnige oder bewölkte Abende, an denen auch die Windverhältnisse gerade richtig sind.

Auf Seen setzt sich die beste Schleppsaison auf Zander bis Anfang August fort. Bleibt der Spätsommer heiß, dann erstreckt sie sich bis Ende August. Im Herbst, wenn sich die Gewässer allmählich abkühlen, strebt der Zander zu den tieferen Gewässern, wo die Fangchancen etwas schlechter sind. Dann ist es empfehlenswert, Zander in der Mittagszeit mit Tauchparavanen und Downdrigger sogar in 10-20 Metern Tiefe zu befischen. Einige Angler haben auf dem See Pyhäjärvi, der zwischen den Städten Tampere und Lempäälä liegt, noch im Oktober beträchtliche Exemplare erbeuten können.
 
 
Foto: Juha Happonen
 
 
Im Spätsommer ist das Spinnangeln auf Zander mit Löffelblinker eine interessante Fangmethode. Dabei verwendet man als Köder einen herkömmlichen oder einen mit einem Schleppblei (Keel Sinker ) beschwerten Löffel, den man an Untiefenkanten von 6-7 Metern Tiefe auswirft und mit einer für einen Jig typischen Köderführung über dem Grund zeitweilig zuckend bewegt.
 
 
 
 
Wobbler – die beliebtesten Zanderköder
 
Die meistverwendeten Köder für Zander sind 9-13 cm lange Wobbler mit ausladender Schwimmbewegung und geeignete Farben grüngelbrot, rotgold sowie Barschimitationen. Grelle Neonfarben sind besonders in trübem und dunklem Gewässer sehr wirkungsvoll, in klareren Seen haben sich auch Wobbler mit blauem und violettem Rückenteil sowie fischfarbene schwarzweiße Wobbler als fängig erwiesen. Für kapitale Exemplare empfiehlt sich, große, 13-18 cm lange Wobbler einzusetzen.

Ein üblicher Beutezander wiegt 1 bis 4 Pfund. In den besten Zandergewässern stehen die Chancen auf einen 4- bis 10-Pfünder recht gut. Auch Exemplare von mehr als 10 Pfund können in vielen Seen der Region erbeutet werden. Riesenzander von mehr als 20 Pfund sind dagegen eine Seltenheit.
 
 
See Kyrösjärvi
 
Die Zanderbestände steigen weiterhin an
 
In Finnland gehören die Seen der Region Tampere beim Zanderangeln zu den wichtigsten Gewässern. In den vergangenen Jahren haben die Seen Kulo-Rautavesi, Längelmävesi, Pyhäjärvi und Vanajavesi bei verschiedenen Angelwettbewerben auf kapitale Zander große Erfolge gefeiert. Weitere gute Zandergewässer der Region sind die Seen Kyrösjärvi, Ruovesi und der See Näsijärvi nördlich von Tampere, der nach „langer Abstinenz“ wieder seit Ende der 90er Jahre des 20. Jh. zum Adel der finnischen Zandergewässer zählt. Man kann behaupten, dass der Zanderbestand in beinahe allen großen und vielen mittelgroßen Seen der Region heute gut bzw. ausgezeichnet ist.

Seit Ende der 90er Jahre des 20. Jh. lagen die Durchschnittstemperaturen vieler Sommer in Finnland überdurchschnittlich hoch. Die heißen Sommer 1997, 1999, 2001, 2002, 2003, 2006, 2010, 2011 und 2014 waren außergewöhnlich warm, was die finnische Klimastatistik der vergangenen hundert Jahre beweist.
 
 
See Ukonselkä
 
Der allmähliche Anstieg der Sommertemperaturen begünstigt und verstärkt die Fischbestände der warmen Gewässer. Davon profitieren vor allem Zander und Barsch. Im warmen Wasser wächst der Nachwuchs schnell und entgeht den hungrigen Mäulern der Raubfische.

Eine ähnlich heiße, länger andauernde Periode hat man zuletzt Ende der 30er Jahre des 20. Jh. erlebt. Betagte Angler können sich noch gut an die Mengen von Bootszander erinnern, die man in den darauf folgenden Jahren landen konnte.

Heute findet man Zander, die das vorgegebene Mindestmaß erreicht haben, reichlich in den Seen der Region, und auch die Zanderbestände steigen wieder allmählich an. Das zeigen schon die großen Mengen Jungzander, die sich im Sommer 2005 in den Gewässern der Region tummelten. In den nächsten Jahren werden Zanderbeuten in der Region sicherlich rekordverdächtig sein.

Gerade heute stehen die Chancen auch auf fette Zanderbeuten gut. In den Sommern 2005-2009 konnte man beim Schleppangeln mehrere Exemplare von 10 bis 20 Pfund auf mehreren Seen der Region erbeuten.
 
 
 
Zander – der vielfältige Vielfraß
 
Der Zander beißt das ganze Jahr hindurch, wächst aber nur bei Wassertemperaturen über 10 Grad. In den Seen nimmt der Zander vielfältige Nahrung auf: in der Regel Barsche, Stinten, Rotaugen, Ukeleie und Kleine Maränen. Die kleinen Zander bevorzugen Stinten und Kleinbarsche. Als Raubfisch frisst der Zander gelegentlich auch seine Artgenossen.

Allgemein stellen auch größere Zander Beutefischen bis 10 cm Größe nach, aber Exemplare von sogar 20 cm sind in den Zanderbäuchen gefunden worden. Einen Riesenzander kann man schon mit relativ kleinen Ködern fangen, besser ist es jedoch, etwas schwereres Gerät einzusetzen.
 
 
See Rautavesi
 
Petris beste Jigtricks für den Strömungszander
 
1. Beim Angeln auf Zander soll das Prinzip der nachhaltigen Entwicklung berücksichtigt werden.

2. Geeignete Ausrüstung: eine robuste, 180 cm lange Rute der Klasse eins ( Wurfgewicht 5-20g), eine geflochtene Schnur der Stärke 0,10 mm sowie ein ca. 4 Zoll Gummijig. Eine gute Grundfarbe ist ein helles „Öl“ mit gelbem Glitzer.

3. Je nach Strömung soll ein Gewicht von richtiger Größe eingesetzt werden, damit der Jig in einer angemessenen Zeit absinkt. Mit dem Jig stets Fühlung halten, da der Zander nur vorsichtig anbeißt. Der Anschlag des Anglers muss genau im richtigen Moment erfolgen.

4. Die beste Beißlaune der Fische gibt es zwischen 16-19 Uhr. An heißen Sommertagen beim Süd- oder Südwestwind heißt es in den Fließgewässern Petri Heil!

Angelguide Petri Ristiniemi
 
 
See Ruovesi